TranscriptionDie Familie Hachenburg in Mannheim Feld 1: Die Hachenburg zählen zu den wenigen Mannheimer Familien, die seit ihrer, bald nach Beendigung des Dreissigjährigen Krieges erfolgten Niederlassung in dieser Stadt ihren Wohnsitz bis zum heutigen Tage beibenielten. Die Heimat der Familie ist das vormalige herzogteam Nassau, und zwar kommen die Orte Hadamar und Hachenburg in Betracht. Der erste mit Namen bekannte Ahne hiess Elchanan (Elkan). Er war im letzten Drittel des 16. Jahrhunderts geboren. Ausser seinem Namen, der dem seines Sohnes Jacob als Familiennamen beigegeben ist (MB 10, 12), sind weitere Nachrichten über ihn nicht vorhanden. Feld 2 und 3: Als sein Sohn Jacob (Feld 2) mit seiner Ehefrau Feil (Veilchen), der Tochter des Rabbi Josef (Feld 3), nach Mannheim übersiedelte, war er schon ein bejahrter Mann. Sein früherer Wohnsitz lässt sich mit Bestimatheit nicht feststellen. Alle Wahrscheinlichkeit spricht für Hadamar, das auch im MB als Herkunftsort angegeben ist. Seine Übersiedelung nach Mannheim erfolgte 1674 (RP. 11.ΧΙ.1674, Nebenprotokoll). Nur einmal noch (1681) geschieht seiner in den RP. Erwähnung. Es handelte sieh um eisen in Auftrag gegebenen Grabstein, der trotz mehrfacher Erinnerung nicht rechtzeitig geliefert wurde, sodass Jacob einen anderen bestellte. Wahrscheinlich war Frau Feil um jene Zeit gestorben. Beim Seelengedächtnis im MB (10, 11 und 12) sind die Todestage nicht angegeben. Feld 4 und 5: Jakob Hadamar hatte vier Söhne: Löb-Juda (Feld 4), Isaak, Mayer und Hayum. Letzterer hatte Medizin studiert und in Padua die Doktorwürde erlangt. Schon im Pestjahre 1666 hielt er sich vorübergehend in Mannheim auf und half die verheerende Seuche eindämmen. 1674 liess er sich dauernd in Mannheim nieder und wirkte hier als Arzt bis zu seinen frühen Tode (1682). Vergleiche über ihn: Löwenstein: Gesch. d. Jd. in d. Kurpfalz S. 94; Felsenthal: Jüdische Ärzte in Alt-Mannheim (in Sudhoffs Archiv f. Gesch. d. Medizin, Bd. 23 (1930) Heft 2, S. 185f) und Rosenthal: Zwei jüdische Ärzte (Dr. Hayum Jacob und Dr. Simon Lefmans) MGWJ. 77 S. 447f. Der Nachweis dafür, dass Hayum, Mayer und Löw Brüder waren, ergibt sich aus RP. v. 10.ΧΙ. 1674 und dem Nebenprotokoll v. ll.ΧΙ.1674. Mayer, wohl der älteste der vier Brüder - im J.V. v. 1722 gibt er ein Alter von 88 Jahren an, sodass er 1654 geboren wäre - ist wahrscheinlich mit einem der beiden Juden Mayer Hachenburg identisch, die sich 1664 in Mannheim niederzulassen beabsichtigen (RP. 2.IX.1664). |
The Hachenburg Family in MannheimField 1: The Hachenburgs are among the few Mannheim families who,
since their settlement in this city shortly after the end of the Thirty
Years' War, have maintained their residence here up to the present day.
The family's place of origin is the former Duchy of Nassau,
specifically the towns of Hadamar and Hachenburg. The first known
ancestor by name was Elchanan (Elkan). He was born in the last third of
the 16th century. Apart from his name—which was passed down as a
surname to his son Jacob (see MB 10, 12)—no further information about
him is available. |